Das Karpaltunnelsyndrom ist eines der bundesweit am häufigsten auftretenden Berufskrankheiten und tritt vor allem dann auf, wenn das Handgelenk beim Sitzen am Arbeitsplatz einseitig belastet wird. Was man genau darunter versteht, welche Anzeichen darauf hindeuten, dass auch Sie das Karpaltunnelsyndrom haben und vor allem, welche Vorbeugung oder sinnvolle Behandlung bei einer bestehenden Erkrankung sinnvoll sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Der Karpaltunnel ist ein schmaler Kanal im Handgelenk, der als Durchgang für Nerven, Blutgefäße und Sehnen zwischen Unterarm und Handfläche dient. Er besteht aus einem Halbkreis aus Handwurzelknochen, Bändern, einem Mittelnerv und Sehnen, die zusammen die Empfindungsfähigkeit und Beweglichkeit des Daumens und weiterer Fingen steuert. Wenn durch übermäßige Belastung das Gewebe im Karpaltunnel anschwillt, kann der Mittelnerv unter Druck geraten und das sogenannte Karpaltunnelsyndrom auslösen.
Durch das Anschwellen verengt sich der Karpaltunnel und der Druck auf den Mittelnerv sowie die Sehnen des Handgelenks erhöht sich. Diese Kompression kann Taubheitsgefühle, Kribbeln, eine Schwäche in den Fingern, Schmerzen in der Hand oder sogar im ganzen Arm auslösen. Auch wenn die Symptome anfangs harmlos wirken, sollte man sie ernst nehmen. Denn sobald die Schmerzen anhalten oder sogar schlimmer werden, kann das Syndrom chronisch und in vielen Fällen nur noch operativ behoben werden.
Unter dem Karpaltunnelsyndrom leiden vor allem Menschen, die bei ihrer Tätigkeit die Hand bzw. das Handgelenk übermäßig, dauerhaft und einseitig belasten. Das passiert beim starren Arbeiten am PC genauso wie bei monotoner Fließbandarbeit. Interessant ist die Tatsache, dass Frauen bis zu dreimal häufiger betroffen sind als Männer. Auch tritt das Syndrom häufiger bei älteren als bei jüngeren Menschen auf. Doch auch diese müssen sich aufgrund der modernen Berufswelt und Arbeitsweise mit dieser lästigen Berufskrankheit ärgern. Dabei gibt es einfache Wege, dem Ganzen vorzubeugen.
Auch wenn das Karpaltunnelsyndrom jeden betreffen kann, kann auch jeder etwas tun, damit es ihn nicht betrifft. Idealerweise beginnt man bereits in jungen Jahren damit, quasi als Vorbeugung, aber auch wenn sie ein wenig älter sind, es ist nie zu spät, mit guten Gewohnheiten zu starten. Deshalb:
*GARRETT et al. Call Center Productivity Over 6 Months Following a Standing Desk Intervention. IIE Transactions on Occupational Ergonomics and Human Factors. 2016, 4(2-3), 188-195
**SAEIDIFARD et al. Differences of energy expenditure while sitting versus standing: A systematic review and meta-analysis. European Journal of Preventive Cardiology. 2018, 25(5), 522-538.
***WARREN et al. Sedentary Behaviors Increase Risk of Cardiovascular Disease Mortality in Men. Medicine & Science in Sports & Exercise. 2010, 42(5), 879-885
†DIAZ et al. Patterns of Sedentary Behavior and Mortality in U.S. Middle-Aged and Older Adults. Annals of Internal Medicine. 2017, 167(7).
††CONG et al. Association of sedentary behaviour with colon and rectal cancer: a meta-analysis of observational studies. British Journal of Cancer. 2014, 110(3), 817-826.
†††BUCKLEY et al. Standing-based office work shows encouraging signs of attenuating post-prandial glycaemic excursion. Occupational and Environmental Medicine. 2014, 71(2), 109-111.