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Lange am Computer arbeiten: welche Folgen bringt es mit sich?

Langes Sitzen und Arbeiten am Computer, sei es in der Arbeitszeit oder in der Freizeit, gehört definitiv nicht zu den gesündesten Tätigkeiten. Aber wussten Sie, dass Schmerzen und gesundheitliche Probleme, die durch eine steife Körperhaltung und den wiederholten Gebrauch bestimmter Körperteile entstehen, eine eigene Bezeichnung haben? Die Rede ist vom RSI-Syndrom, auf Englisch heißt es Repetitive Strain Injury oder Repetitive Stress Injury, und zwar Schädigung durch wiederholten Gebrauch.


Es handelt sich um eine Schädigung von Sehnen, Muskeln, Gelenken oder Nerven durch Bewegung, die diese Körperteile unverhältnismäßig stark belastet. Die Schädigung dieser Strukturen kann entweder durch plötzliche Überlastung (z. B. Verletzung, Sport) oder, viel häufiger, durch langfristige einseitige Bewegung in einer ungeeigneten Position auftreten. Das RSI-Syndrom äußert sich am häufigsten durch Schmerzen in dem betroffenen Körperteil. Gelegentlich kann es zu Schwellungen kommen, das Körperteil kann überempfindlich werden oder Sie verspüren Kribbeln oder leiden sogar an eine verminderte Empfindlichkeit. Manchmal kann sogar eine körperliche Schwäche hinzukommen, so dass man nicht mal in der Lage ist, kleine Gegenstände in seinen Händen zu halten.

Hände sind von RSI am häufigsten betroffen

Die Hände sind das Körperteil, das bei Menschen mit einem sitzenden Beruf und langfristiger Computerarbeit am häufigsten von RSI betroffen ist. Insbesondere die Handgelenke und Finger sind betroffen. Wenn diese Menschen keinen ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz haben, ihre Hände falsch auf der Schreibtischfläche ablegen oder ihre Hände die ganze Zeit in der Luft halten, kann bei Ihnen zum Beispiel ein Karpaltunnelsyndrom entstehen. Es äußert sich meistens durch Taubheitsgefühl, Kribbeln, Zucken und Schmerzen im Handgelenk oder in einigen Fingern, insbesondere im Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Diese Beschwerden können sich vor allem nachts verschlimmern. Zu den Ursachen gehört vor allem eine Verengung des Karpaltunnelraums, eines schmalen Kanals im Handgelenk, der als Durchgang für Nerven, Blutgefäße und Sehnen zwischen Unterarm und Handfläche dient.

 

RSI 

 Auch im Büro werden bestimmte Körperteile überlastet

Steife Körperhaltung, langfristige Überlastung mit stereotypen Bewegungen ohne Regeneration und unbefriedigende Einrichtung des Arbeitsplatzes können auch bei Menschen, die im Büro arbeiten, zu Entzündungen von Sehnen und Muskeln führen. Und obwohl sich die Entzündung zunächst unauffällig entwickelt, umso schmerzhafter sind die Folgen. Die beanspruchte Stelle wird geschwollen, gerötet und schmerzt vor allem bei Bewegung, manchmal aber auch in Ruhe.  An den oberen Gliedmaßen sind dies meist die Hände und Unterarme. Wenn wir die Muskeln des Unterarms und deren Sehnen durch übermäßige Anstrengung überlasten, treten Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens auf, man spricht vom sogenannten Tennisarm.  Paradoxerweise sind davon keine Tennisspieler betroffen, sondern vor allem Menschen, die im Büro arbeiten, so dass der alte Name dieser Krankheit – der Schreiberbogen – mehr als aussagekräftig ist.

 

Nackenschmerzen von der Computerarbeit

Da die meiste Arbeit am PC im Sitzen stattfindet, ist unser Rücken der am meisten beanspruchte Körperteil. Sitzen ist die Position, in der der meiste Druck auf die Bandscheiben ausgeübt wird, außerdem sitzt die überwiegende Mehrheit der Menschen zu lange in Positionen, in denen einige Muskeln übermäßig verkürzt und andere übermäßig gedehnt werden und dadurch werden diese Muskeln inaktiv. Dies schafft einen Nährboden für die Entstehung von muskulären Dysbalancen, die in der Folge zu einer Überlastung bestimmter Wirbelsäulenabschnitte und anschließend Rückenschmerzen führen können. Wenn wir zu einem langfristigen steifen Sitzen noch den Fakt zählen, dass wir dabei auf den Computerbildschirm in einer unangemessenen Höhe schauen, den Kopf ständig heben und zur Seite drehen, ist es logisch, dass die Halswirbelsäule in diesem Fall am meisten leidet.

 

Langes Arbeiten am Computer, in einem ungenügend gelüfteten Raum, ohne angemessene Beleuchtung, oft auf engstem Raum, trägt nicht besonders zu unserem allgemeinen Wohlbefinden bei. Menschen, die lange Zeit im Büro arbeiten, können sogar psychische Probleme bekommen, die von einfachen Stimmungsschwankungen bis hin zu schwerwiegenden Problemen wie Depressionen reichen.

 

Was tun, wenn ein Symptom von RSI erscheint?

Sie müssen nicht unbedingt sofort den Job wechseln, obwohl ein Kurzurlaub oder eine gezielte Erholung sicherlich keine schlechte Idee wäre. Was oft sehr grundlegend und manchmal unvermeidlich ist, ist eine Änderung des Arbeitstempos und der Gewohnheiten. Lernen Sie zumindest, nicht nur Ihren Körper, sondern vor allem Ihr Gehirn bewusst zu entspannen. Suchen Sie bei Schmerzen unbedingt einen Arzt, am besten einen Neurologen oder Orthopäden auf, der Sie untersucht und möglicherweise eine Diagnose stellt. Unabhängig von der Diagnose ist es mehr als ratsam, auch einen Physiotherapeuten aufzusuchen. Er hilft Ihnen nicht nur bei akuten Schmerzen, sondern empfiehlt Ihnen auch Ausgleichsübungen und berät Sie bei der Anpassung des Arbeitsumfeldes. Das ist in diesem Fall nämlich das Wichtigste.

Stretching im Büro

Was können Sie selbst sofort tun?

Wenn Sie aufgrund Ihres Berufs zum langen Sitzen gezwungen sind, achten Sie auf die Zeit und sitzen Sie nicht länger als 45 Minuten, wie in der Schule. Achten Sie auch auf die richtige Einstellung des Monitors, die optimale Beleuchtung und verwenden Sie ergonomische Hilfsmittel für die Arbeit am PC, wie Maus oder Tastatur. Aber Sie müssen nicht nur im Sitzen arbeiten. Dank höhenverstellbaren Schreibtischen ist das Arbeiten im Stehen nun weitgehend möglich. Diese Tische ermöglichen es Ihnen, tagsüber einfach und schnell die Position zu wechseln. Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Auswahl des höhenverstellbaren Tisches oder wenden Sie sich an Spezialisten, die Ihnen gerne bei der Auswahl behilflich sein können.

 

Autorin: Mgr. Veronika Kristková

Fotos: Canva.com

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